Das Wiener Findelhaus war während des 19. Jahrhunderts für die Aufnahme unehelicher Kinder zuständig. Das Buch reflektiert die Situation der ledigen Mütter jener Zeit, das Leben und den frühen Tod der Kinder. Als staatliche Einrichtung von Joseph II. gegründet, trug das Findelhaus mit seiner Gebäranstalt entscheidend zur Entwicklung der institutionalisierten Geburtshilfe bei. Es konservierte aber auch ein Fürsorgemodell der Trennung von Mutter und Kind bis ins 20. Jahrhundert.
Aus dem Inhalt:
- Findelkinder: Ein Massenphänomen
- Kontrolle der Geburt und Geburtshilfe
- Kindsmord
- Ledige Mütter und unversorgte Kinder
- Die Mütter: Schamlose und verschämte Frauen
- Die diskrete Geburt: Geheimhaltung der Mutterschaft
- Die Ammen
- Ökonomie und Emotion: Kinderhandel
- Überlebenschancen und Todesrisiken von Findelkindern