Die Renaissance des ethnischen Nationalismus und damit verbunden der ethnischen Konflikte in Ost- und Südosteuropa nach 1989 hat das Interesse für derartige Konflikte erheblich gesteigert. Gewalttätige ethnische Konflikte sind aber nicht nur ein Phänomen der postkommunistischen Gesellschaften, sondern treten in unterschiedlichen Formen auch in Mitgliedsstaaten der europäischen Union auf. Dabei haben vor allem die mit Gewalt ausgetragenen Auseinandersetzungen im Baskenland und in Nordirland seit ihrer Eskalation Ende der 60er Jahre Interesse der Wissenschaft, der Medien und der politisch interessierten Öffentlichkeit hervorgerufen. Das vorliegende Buch bietet eine analytische Darstellung beider Konflikte und gewährt einen tieferen Einblick in die Ursachen, die Entwicklung, die Hintergründe, die aktuelle Situation und die Perspektiven des baskischen und des nordirischen Konflikts. Die Basis hierfür bildet zunächst ein Überblick über die wesentlichen historischen, gesellschaftlichen und ideologischen Grundlagen beider Auseinandersetzungen. Dabei wird insbesondere die Rolle der irisch-katholischen Ethnie in Nordirland und der baskischen Ethnie im Baskenland berücksichtigt. Auf diese Grundlage werden in einem Vergleich mehrere Elemente der beiden Konflikte systematisch auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede überprüft. Neben dem Parteiensystem, den bisherigen Versuchen der Konfliktregulierung sowie den möglichen Konfliktperspektiven werden vor allem die radikalen ethnonationalistischen Gewaltorganisationen ETA und IRA sowie deren Umfeld berücksichtigt. Die dramatischen Entwicklungen der 90er-Jahre wie beispielsweise der nordirische Friedensprozess werden ebenfalls einbezogen und analysiert. Insgesamt bietet das Buch eine verständliche, interessante und aktuelle Analyse beider Konflikte sowie ihrer Gemeinsamkeiten und Unterschiede.