Die Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert war ein Zeitalter großer gesellschaftlicher Umwälzungen. Die katholische Kirche verlor durch die Reformationsbewegung ihren Alleinvertretungsanspruch für alle Christen, das feudale Prinzip ständischer Mitbestimmung wurde durch den zentralistisch regierten Staat verdrängt, das feudale Wirtschaftssystem machte dem kapitalistischen Platz, die modernen Wissenschaften begannen sich herauszubilden und ein modernes Rechtsbewußtsein, das auf einen freien Menschen abzielte, begann erste Konturen anzunehmen. Diese gesamtgesellschaftlichen Umwälzungen blieben nicht ohne Auswirkungen auf die Kultur. Insbesondere die europäische Musikkultur durchlebte um 1600 eine Phase des Wandels.
Am Beispiel Tirols wird gezeigt, wie sich damals die Rahmenbedingungen in der Musikpflege änderten. Die Analyse basiert auf umfassenden Quellenstudien in Tiroler Archiven.
Dr. Peter Tschmuck ist Universitätsprofessor für das Fach Kulturbetriebslehre am Institut für Kulturmanagement und Kulturwissenschaft (IKM) der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Seine Forschungsschwerpunkte sind Musikwirtschaftsforschung, Kunst- und Kulturökonomik, Kulturpolitikforschung sowie Kulturmanagement.