Die Herausforderungen von einer Gebirgsstadt auf dem Weg zur Großstadt
Innsbruck im 19. Jahrhundert: eine Stadt, weit davon entfernt, im Qualm rauchender Fabrikschlote zu ersticken, im Kot und Elend der in die Stadt drängenden Menschenmassen zu versinken. Als „Stadt im Gebirge“ ist Innsbruck vielmehr Refugium betuchter Großbürger*innen, welche die rußfreie Bergluft und das cholerafreie Quellwasser dieser Alpenstadt für sich entdeckt haben. Aber auch eine Stadt, die sich auf dem Sprung zur Großstadt den drängenden Fragen angesichts überquellender Ritschen, miasmageschwängerte Abfallhaufen, stinkender Senkgruben oder einer Lebensmittelversorgung abseits der bäuerlichen Märkte nicht mehr entziehen kann – und sich in einer Zeit medizinischer Erkenntnisse von überlieferten Vorstellungen der Hygiene lösen und ein neues Körperverständnis entwickeln muss.
Wie Innsbruck als Beispiel einer weitgehend dörflich strukturierten Stadt auf diese „Probleme des 20. Jahrhunderts“ reagiert, ist im vorliegenden Buch auf beeindruckende Weise nachzulesen.