Ernährungsgeschichte hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten zu einem äußerst dynamischen Forschungsfeld innerhalb der Geschichtswissenschaft entwickelt. Dieser Trend geht einher mit einem Perspektivenwechsel, durch den neben der Geschichte einzelner Lebensmittel oder Ernährungspraktiken vermehrt größere historische Prozesse und Strukturen aus ernährungsgeschichtlicher Perspektive in den Blick genommen werden. Diese Perspektive ermöglicht es, weitreichende Prozesse wie die Urbanisierung oder Ungleichheitsstrukturen in einen konkreten Zusammenhang mit dem alltäglichen Leben und Überleben der Menschen zu setzen. Das Heft versammelt Beiträge aus unterschiedlichen Perioden und behandelt unterschiedliche Bereiche und Aspekte der Ernährungsgeschichte.
Inhalt
editorial
aus ernährungsgeschichtlicher Perspektive
Martin Bruegel
“The infernal underside of the restaurant industry”. Parisian cooks, kitchen hygiene and collective action in the 1920s
Jonas M. Albrecht
„Das Ringen des Freihandels mit dem Prohibitivsystem“. Politische Ökonomie und Infrastruktur der Brotversorgung Wiens, 1815–1847
Maximilian Martsch
Fleisch essen in der Krise. Die Wiener Fleischversorgung während der Gründerkrise
Veronika Reidinger
Essen und Soziale Arbeit. Ein Streifzug durch theoretische Ansätze, praktische Beispiele und ideologiekritische Überlegungen
Martin Hablesreiter/Sonja Stummerer
eat I JUST I art
Open Space
Reinhard Sieder/Götz Aly/Gabriella Hauch/Georg Kö/Wolfgang Neurath/Georg Schmid
Zum Tod von Albert Müller (1959–2019)