Amphitheater – heute monumentale Zeitzeugen der römischen Hochkultur – waren ursprünglich Schauplätze des Zur-Schau-Stellens und öffentlichen Verhandelns von Kultur, der Spiele und der Gewalt. Welche Bedeutung die Menschen – Einheimische wie Reisende – im Lauf der Zeit dem Amphitheater in Pola auf der Halbinsel Istrien zugeschrieben haben, ist Gegenstand dieser kleinen Kulturgeschichte. Sie erzählt von der Stadt und ihren Menschen, von deren Interaktionen mit der Architektur und der lange nachhallenden Symbolkraft des antiken Erbes. Ob die Arena von Pola offen oder unzugänglich war, instand gehalten wurde oder verwahrloste, als Bühne kulturell-politischer Veranstaltungen genutzt wurde oder eingemauert und isoliert dastand: Die Überschreibungen und Nachnutzungen der Arena haben sich stetig verändert und laufen parallel zur Geschichte der Stadt, die in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten ihre Blütezeit erlebte und sich in den Wirren der Geschichte immer wieder stark verändern musste. Bis in die Gegenwart bleibt das Amphitheater ein stilles Zeugnis des römischen Imperiums und von dessen Herrschaft, das weder an Monumentalität noch an Eindruck verloren hat.