Martin Dinges, Andreas Weigl

Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 2/2011

Gesundheit und Geschlecht

Eine gender-sensible Gesundheitsgeschichte ist Thema und Anliegen dieses Bandes. Ob Krankheitserfahrung und Genesungsprozess genderspezifisch waren und sind, wird in Perspektiven der Sozial- und Kulturgeschichte untersucht. Martin Dinges rekonstruiert, wie die Medizingeschichte der letzten dreißig Jahre den Einfluss des körperlichen Geschlechts und des kulturellen Gender gedacht und beschrieben hat. Erik O. Ründal zeigt den medizinischen Umgang mit Formen männlicher Impotenz in der Frühen Neuzeit. Bettina Blessing fragt, worin sich die Arzneien und Therapien im 18. Jahrhundert nach dem Geschlecht der Patientinnen und Patienten unterschieden. Nicole Schweig sucht in den Briefen von Auswanderinnen und Auswanderern in die USA im 19. Jahrhundert nach Belegen für einen genderspezifischen Umgang mit Krankheit und Gesundheit. Andreas Weigl prüft demographische Daten auf den Zusammenhang zwischen Lebenserwartung und Geschlecht am Beispiel von Wien in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ob zu viel Stress in der Erwerbsarbeit Männer krank macht, untersucht Susanne Hoffmann an 155 unveröffentlichten deutschsprachigen Autobiographien aus dem 20. Jahrhundert. Christian-Michael Zottl interessieren die magischen und naturmedizinischen Versuche zur Krankheitsprävention und zur Heilung von Schwangeren, Wöchnerinnen, Säuglingen und Kleinkindern auf den britischen Inseln im frühen Mittelalter. Abschließend zeichnen die Herausgeber des Bandes die Diskussion der letzten beiden Jahrzehnte zu der lange Zeit auffallend wenig thematisierten Gesundheit von Männern in den Sozial- und Kulturwissenschaften nach.

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