Wissen ist Macht, verhieß ein Leitspruch der Emanzipationsbewegungen der bürgerlichen Moderne. In der Frauen- und Geschlechtergeschichte wird neuerdings nach dem Geschlechterwissen gefragt, das alle Wissensbereiche durchdringt. Wissen über Geschlecht war und ist stets fragil. Die hier präsentierten Forschungsergebnisse korrespondieren mit dem unauflösbaren Widerspruch, sich in der Frauen- und Geschlechterforschung auf unmögliche, aber unverzichtbare epistemische Referenzsubjekte zu beziehen: Frauen und Männer. Sich auf Uneindeutigkeiten einzulassen, sie analytisch zu fassen und produktiv zu wenden, kennzeichnet die Beiträge des Bandes. Sie zeigen die durch Ambivalenzen gekennzeichneten Beziehungen von Geschlecht und Wissen in je spezifischen historischen und kulturellen Kontexten.