Maria Fritsche, Christa Hämmerle

Wiener Zeitschrift zur Geschichte der Neuzeit 2/08

Deserteure

Deserteure – ein Thema, das polarisiert, aber auch Neugierde weckt. Der Fokus auf die verfolgten Wehrmachtsdeserteure der NS-Zeit, die durch die Rehabilitierungsdebatten der letzten Jahre ins Zentrum des Interesses gerückt sind, verdeckt häufig den Blick auf die Vielfältigkeit des Phänomens Desertion und seine lange Tradition in der Geschichte. Dabei haben neuere historische Studien zu Deserteuren aus verschiedenen Armeen im Laufe der Neuzeit gezeigt, wie lohnend es ist, sich diesen „ungehorsamen Soldaten“ zu widmen. Die wissenschaftliche Beschäftigung mit ihnen gewährt nicht nur Einblicke in die Zwänge des Soldatenlebens und die Bedingungen und Motive, die zu einer Desertion führten, sondern ermöglicht auch das Spannungsfeld zwischen Militär und Gesellschaft auszuloten. Aufgeworfen wird so auch die Frage nach der historischen Genese des Negativbildes des Deserteurs, dessen „Entziehung“ vom Dienst mit der Waffe in so gut wie allen Militärstrafgesetzbüchern der Welt als schweres Verbrechen definiert wurde und wird. Wie positioniert sich angesichts dessen die neuere Geschichtswissenschaft zu Thema Desertion?

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