Markus Cerman, Ilja Steffelbauer, Sven Tost

Agrarrevolutionen

Verhältnisse in der Landwirtschaft vom Neolithikum zur Globalisierung

Eine Annäherung an eine systematische Erforschung historischer Agrarverhältnisse war in jüngerer Vergangenheit zumeist von unterschiedlichen Fachrichtungen und Forschungstraditionen aus erfolgt. Als besonders schwerwiegend erwies sich hierbei die meist chronologisch argumentierte, tatsächlich aber wohl eher methodologisch begründete Aufspaltung der Thematik auf die Fächer der Alten Geschichte und der eher an Mittelalter und Neuzeit orientierten Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Im Unterschied zu Mediävisten und Neuzeithistorikern hatten sich Althistoriker lange Zeit hindurch Ideen und theoretischen Ansätzen von Ökonomen und Soziologen gegenüber verschlossen gezeigt.
Der Sammelband begegnet diesem Dilemma in Form eines interdisziplinären Ansatzes, indem er grundlegende Fragen der Agrargeschichte vor dem Hintergrund der jeweils unterschiedlichen Herangehensweisen und Quellenbefunde beleuchtet. Beiträge zu den Agrarverhältnissen in spezifischen Zeiten und Räumen spannen einen Bogen, der von den Ursprüngen agrarischen Wirtschaftens zur Zeit der sogenannten „Neolithischen Revolution“ im Orient über die euro-mediterrane Alte Welt bis zu einer Bestandsaufnahme aktueller globaler Entwicklungen reicht. Gleichzeitig widmen sich einzelne Beiträge speziellen Aspekten wie Produktivität, unfreien Arbeitsverhältnissen und ökologischen Komponenten in epochenübergreifenden Darstellungen.

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