Gibt es ein universelles Weltethos? Lässt sich angesichts der Vielfalt von Ethik-Konzeptionen ein solches globales Ethos verwirklichen und lässt sich diese Vision als realistischer und tragfähiger Zukunftsentwurf ohne Naivität und Moralismus realisieren? Wie kann ein solches fundamentales Ethos gefunden werden?
Diesen Fragen geht die Autorin nach, indem sie zunächst eine kurze Einführung in die ethischen Theorien der Weltreligionen gibt, dann einen Überblick über die Entstehungsgeschichte der Menschenrechte liefert, die einen ersten festgeschriebenen Konsens über globale Rechte und damit verbundene Werte darstellen, um dann das von Hans Küng geschaffene Konzept „Projekt Weltethos“ vorzustellen. Küng versuchte, Gemeinsamkeiten in den Werten, Haltungen und ethischen Maßstäben zwischen den Religionen zu finden, um auf der Basis bestehender religiöser Traditionen das Fundament eines globalen Ethos zu schaffen. Eine erste Ausformulierung dessen geschah im Jahr 1993 durch das Parlament der Weltreligionen in der „Erklärung zum Weltethos“. Im letzten Abschnitt geht die Autorin auf den im Jahr 1997 von einer Gruppe ehemaliger Staatsmänner vorgelegten Vorschlag einer Erklärung der Menschenpflichten und Verantwortlichkeiten ein, die als ethisches Gegenstück zu den Menschenrechten fungieren könnte.