Der zweite Editionsband der „Akten zur Südtirol-Politik“ befasst sich mit der äußerst dichten und ereignisreichen Entwicklung von Februar bis Oktober 1947. Es geht um die Reaktionen nördlich des Brenners auf die schleppende Regelung der Autonomie- und Optanten-Frage sowie um die italienischen Regierungsmethoden in Südtirol, wobei der Rolle des Präfekten von Bozen besonderes Augenmerk geschenkt wird. Ferner wird das Verhältnis zwischen Bozen und Trient berührt, wobei Möglichkeiten einer Zusammenarbeit der Südtiroler Volkspartei (SVP) mit der Autonomisten-Bewegung (ASAR) aus dem Trentino diskutiert wurden. Zum Widerstand aus Rom gegen eine eigene Autonomie für Südtirol kam die Forderung aus Trient nach einer gemeinsamen Regionalautonomie mit Südtirol, so dass keine Einigung zustande kam. Der Band zeigt das erste verzweifelte Ringen um die Durchsetzung des zwischen Außenminister Karl Gruber und dem italienischen Ministerpräsidenten Alcide De Gasperi vom 5. September 1946 geschlossenen Pariser Abkommens und bietet eine ausführliche Dokumentation der Hauptanliegen der Südtiroler jener Zeit: die Optionsfrage und die Regelung einer Selbstverwaltung. Es gab jedoch erhebliche Schwierigkeiten, ja Widerstände, die von italienischer Seite einer frühen gütlichen Regelung entgegengestellt wurden. Abkürzungs-, Personen- und Sachregisterregister sowie ein Quellen-Verzeichnis runden das Werk ab.