Udo Jesionek, Marianne Hilf

Die Begleitung des Verbrechensopfers durch den Strafprozess

Die Vorbereitung auf die Vernehmungen und Verhandlungen vor Polizei und Gericht und die Begleitung durch den gesamten Strafprozess sind vorrangige Anliegen der Verbrechensopfer. Seit dem Ende der 1990er-Jahre wird in Österreich die psychosoziale und juristische Prozessbegleitung von Frauen- und Kinderopferschutzeinrichtungen und ganz allgemein durch den „Weissen Ring“ angeboten.
Aufgrund der zweiten StPONovelle 2005 und einer Reihe von konkreten zwischen Bundesministerium für Justiz und einzelnen Verbrechensopferhifeorganisationen abgeschlossenen Verträgen besteht nunmehr für alle Opfer von Gewalt, gefährlicher Drohung und Sexualdelikten, sowie für nahe Angehörige von Personen, deren Tod durch eine Straftat herbeigeführt wurde, und andere Angehörige, die Zeugen der Tat waren, ein Rechtsanspruch auf psychosoziale und juristische Prozessbegleitung.
Dieser Band arbeitet nicht nur die viktimologischen und rechtsdogmatischen Probleme im Zusammenhang mit der Begleitung von Verbrechensopfern durch den Strafprozess auf, sondern legt vor allem die konkrete Durchführung der Prozessbegleitung auf Basis einer Reihe von Erfahrungsberichten von RichterInnen und psychosozialen und juristischen ProzessbegleiterInnen dar. Dazu kommt ein Blick auf die Rechtslage der Bundesrepublik Deutschland und der Schweiz.


Mit Beiträgen von Gabriele Bogensberger, Andrea Brem, Marianne Hilf, Renate Hojas, Xenia Hultsch, Udo Jesionek, Michael Kilchling, Lucas Lorenz, Elisabeth Rech, Maria Schwarz-Schlöglmann, Eva Weishaupt und Ilse Wildling.
Sowie mit einer Bibliografie, zusammengestellt von Karin Bruckmüller.


Die HerausgeberInnen:
Udo Jesionek, geboren 1937, Facharbeiterprüfung als Werkzeugmacher, Externistenreifeprüfung. Studium der Rechtswissenschaften, Promotion 1962. Richter, 1982-2002 Präsident des Jugendgerichtshofes Wien, 1974 – 1983 Präsident der Vereinigung der österreichischen Richter, 1979 – 1999 stellvertretender Obmann des Vereins für Bewährungshilfe und soziale Arbeit. Honorarprofessor an der Universität Linz, Präsident des „Weissen Ringes“, Mitglied des Menschenrechtsbeirates, Leitungsmitglied einer Reihe von juristischen, sozialen und kirchlichen Organisationen. Zahlreiche, vor allem wissenschaftliche Publikationen.


Marianne Hilf, seit 2003 ao. Universitätsprofessorin für Strafrecht, Strafprozessrecht und Kriminologie an der Karl-Franzens Universität Graz, Co-Kursdirektorin des Post Graduate Course on Victimology, Victim Assistance and Criminal Justice am IUC Dubrovnik, Lektorin für Europäisches Strafrecht an der Donau-Universität Krems, Vizepräsidentin des „Weissen Ringes“, zahlreiche Publikationen im Bereich des Strafrechts und Strafprozessrechts, darunter mehrere Publikationen zur Stellung des Opfers im Strafrecht.

AutorInnen:


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