Walter Sauer

Von Soliman zu Omofuma

Afrikanische Diaspora in Österreich 17. bis 20. Jahrhundert

Im Rahmen der Diskussion über Asylpolitik und Integration spielt die stark zunehmende Migration von Afrikanern und Afrikanerinnen in die EU eine wichtige Rolle. In Österreich finden sich seit dem tragischen Tod von Marcus Omofuma in Polizeigewahrsam 1999 Verwaltungsbehörden, Gerichte und Medien mit heftiger Kritik konfrontiert. Gleichzeitig führen Hilfs- und Bildungseinrichtungen, aber auch kommunale Institutionen, Kirchen und Gewerkschaften zahlreiche Integrationsprojekte durch, wichtige afrikanische Community-
Strukturen mit Vereinen, Kulturaktivitäten und Firmen haben sich etabliert. Der vorliegende Sammelband stellt die Probleme der Gegenwart erstmals in einen historischen Zusammenhang – beginnend mit dem im Zeichen der biblischen „Weisen aus dem Morgenland“ getauften Balthasar und dem fürstlichen Kammerdiener und Freimaurer Angelo Soliman. Unter welchen sozialen Verhältnissen lebten Migrantinnen und Migranten aus Afrika in früheren Zeiten, wie gestaltete sich ihre Einbindung in Arbeitsmärkte, Bildungsinstitutionen und das gesellschaftliche Leben? Wie setzten und setzen sie sich mit Benachteiligung und Emanzipationsmöglichkeiten auseinander? – Wenigen gelungenen Beispielen von Integration steht eine Geschichte des Rassismus und der Diskriminierung gegenüber.


Walter Sauer ist Universitätsprofessor am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Wien und wissenschaftlicher Leiter des Dokumentations- und Kooperationszentrums Südliches Afrika (SADOCC).

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