Peter Landerl erzählt die Geschichte des österreichischen Literaturbetriebs seit 1980. Basierend auf Pierre Bourdieus Überlegungen zum literarischen Feld untersucht und hinterfragt er die Bedingungen, unter denen Literatur in Österreich entstand und entsteht.
Es sind nicht nur die ästhetischen und inhaltlichen Kriterien, die den Wert und die Rezeption eines literarischen Werks bestimmen, zusätzlich haben literarische Instanzen – Verleger, Lektoren, Herausgeber, Kritiker, Germanisten, Veranstalter – einen wesentlichen Anteil an diesen Auswahlprozessen. Diesen Instanzen gilt die Aufmerksamkeit des Buches: Wer ermöglicht, behindert, beeinflusst das Erscheinen eines literarischen Werks?
Das Buch hat sich zwei Aufgaben gestellt: zum einen die Entwicklungen und Veränderungen im literarischen Feld zu dokumentieren, zum anderen aber auch, altbewährte Praktiken und Wertvorstellungen in Frage zu stellen.
Das Buch listet Preisträger, Subventionen und Juryzusammensetzungen auf, zeigt die Entwicklung der Förderungsbudgets, dokumentiert die Geschichte der Literaturzeitschriften, berichtet über die Entwicklungen in der Verlagsbranche, beschreibt Skandale im Literaturbetrieb ebenso wie die Auseinandersetzungen zwischen GAV und P.E.N. und beschäftigt sich mit der Rezeption österreichischer Literatur im Ausland. Und immer wieder wird im Buch die Frage gestellt, inwiefern diese Bedingungen und Entwicklungen die Autoren und ihr Schreiben beeinflussen.