Die Roma gehören zu jenen Minderheiten, die mit ihren Anliegen und Problemen am wenigsten Gehör in der Öffentlichkeit finden. Dieses Schulheft versucht, im Rahmen seiner Möglichkeiten, den Lesern und Leserinnen einige Einblicke in die Problematik zu geben.
Thema ist die historische Dimension der Ausgrenzung und Stigmatisierung der Roma bis hin zum Völkermord in der NS-Zeit, an der die Ordnungsmacht einer „Mehrheitsgesellschaft“ maßgeblich beteiligt war.
Weitere Beiträge befassen sich mit der Geschichte und Situation der Roma in der Slowakei und Ungarn, in Ländern, in denen die Folgen neoliberaler Politik die schon am Rande der Gesellschaft Lebenden in besonderem Maße trifft.
Im letzten Teil des Themenheftes stellen LehrerInnen Unterrichtserfahrungen und Unterrichtsprojekte vor, und es gibt Informationen über die den Herausgebern bekannte Organisationen österreichischer Roma und Sinti, sowie Rezensionen über Bücher zum Thema.
Aus dem Inhalt:
Peter Gstettner: „Minderheitenpolitik“ als Umgang mit staatlich anerkannten Fremden? Ein Essay
Peter Malina: Vorurteile als Probleme der Mehrheit. „Zigeuner“ als Objekte gesellschaftlicher Aggression
Gerhard Baumgartner, Florian Freund: Die burgenländischen Roma nach 1945. Geschichte und akutelle Situation einer verfolgten und marginalisierten Minderheit
Johannes Zuber: Kemeten und die Erinnerung
Herwig Czech: „Überwiegend zigeunerischer Bluteinschlag“. Das Wiener Gesunheitsamt und die nationalsozialistische Verfolgung der Roma und Sinti
István Nuber: Verfolgund, Identität und Integration der Roma. Über eine Konferenz
György Szretykó: Möglichkeiten der gesellschaftlichen Integration der Roma. Fragen ihrer Identität
Elisabeth Fraberger: Es gibt keine Impfungen gegen Vorurteile, aber die Chance, Menschen kennen zu lernen. Ein Romaprojekt in der HS St. Andrä-Wördern, NÖ