Die Agrargeschichte, die sich im deutschsprachigen Raum seit einigen Jahren wieder im Aufschwung befindet, wendet sich nunmehr auch ihrer eigenen Geschichte zu. Agrargeschichte schreiben heißt einerseits, an wissenschaftliche Traditionen anzuknüpfen; andererseits sind damit mitunter auch Innovationen verbunden, welche die ländliche Gesellschaft in einem neuen Licht erscheinen lassen. Konzentrierte sich die ‚alte‘ Agrargeschichte vor allem auf bäuerliche Rechtsverhältnisse, erweitert die ’neue‘ Agrargeschichte ihren Blickwinkel auf die vielfältigen Arbeits- und Lebensweisen der Frauen und Männer auf dem Land.
Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes beleuchten das Spannungsfeld zwischen traditionellen und innovativen Ansätzen im internationalen Vergleich. Am Beispiel Deutschlands, Frankreichs, Italiens, Österreichs, der Schweiz, Spaniens, Ost- und Nordwesteuropas sowie der USA werden Positionen, Probleme und Perspektiven der Agrargeschichte diskutiert.
Die Beiträge verbindet das Bemühen, wissenschaftliche Grenzen zwischen Nationen, Epochen und Disziplinen abzubauen; auf diese Weise wird eine internationale, interepochale und interdisziplinäre Erweiterung der Agrargeschichte angestrebt.