Hermann Klenner, Gerhard Oberkofler

Arthur Baumgarten

Arthur Baumgarten (1884-1966) ist mit seinem reichhaltigen Werk einer der wichtigsten deutschsprachigen Rechtswissenschaftler des vorigen Jahrhunderts. Er lehrte Rechtsphilosophie, Strafrecht und Völkerrecht in Genf, Köln, Basel und Frankfurt am Main. Als bürgerlich-liberaler Humanist emigrierte er 1933 nach der Schweiz. Dort begann er die Ursachen des Faschismus, aber auch des Versagens des liberalen Bürgertums zu analysieren. Im Ergebnis eines außergewöhnlichen Erkenntnisprozesses vollzog Baumgarten in seinem wissenschaftlichen wie in seinem politischen Leben eine revolutionäre Wendung. Seine Aufklärungsideale zu Ende denkend, entwickelte er sich von einem Liberalen zu einem Kommunisten, von einem idealistischen zu einem marxistischen Rechtswissenschaftler und fand nach 1945 in der späteren Deutschen Demokratischen Republik seine wissenschaftliche und politische Heimstätte.
Der Berliner Rechtsphilosoph Hermann Klenner und der Innsbrucker Wissenschaftshistoriker Gerhard Oberkofler zeichnen in diesem Werk die faszinierenden Lebenslinien und Entwicklungsschritte Arthur Baumgartens nach, und verweisen dabei gleichzeitig auf die Bedeutung der Rechtsphilosophie für eine umfassende humanistische Gesinnung von Juristen sowie für eine gesellschaftlich und politisch engagierte Rechtswissenschaft.


Zu den Autoren:
Hermann Klenner, geb. 1926, Dr. iur., ist Honorarprofessor an der Humboldt-Universität Berlin. Er gilt als einer der bedeutendsten Rechtsphilosophen im deutschsprachigen Raum.
Gerhard Oberkofler, geb. 1941, Dr. phil., ist Universitätsprofessor i.R. an der Universität Innsbruck.

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