Der gegenwärtige Reformprozess der Universitäten steht im Zentrum dieser Publikation. Das Gelingen eines geschlechtergerechten Reformprozesses hängt davon ab, ob Ergebnisse aus den feministischen Wissenschaften in hochschulpolitische und institutionelle Veränderungen Eingang finden.
Die Universität aus dem Blickwinkel der feministischen Theorie und Gender Studies wird auf mehreren Ebenen dargestellt: in Forschung und Lehre, über aktuelle hochschul- und wissenschaftspolitische und institutionelle Entwicklungen. Im Bereich Forschung und Lehre werden unterschiedliche Modelle zur Verankerung der Gender Studies in den neuen Sudienplänen aller acht Fakultäten der Universität Wien vorgestellt. Die Beiträge im Abschnitt Hochschul- und Wissenschaftspolitik behandeln die nationale gesetzliche Situation in ihren europäischen, internationalen und konkreten Auswirkungen. Best-Practice-Modelle anderer europäischer Universitäten werden vorgestellt und diskutiert.
Mehrfach wird auf die enge Verbundenheit, Verflechtung und das Spannungsfeld von Frauenförderung und feministischer Forschung hingewiesen. Die vieldiskutierten Gender-Mainstreaming-Politiken sind nur dann glaubwürdig, wenn sie auf den vorhandenen gesetzlichen Grundlagen zur Gleichstellung, Gleichbehandlung, Frauenförderung etc. aufbauen und diese verbessern, sie bergen aber auch Gefahrenpotentiale in sich.