Josef Nussbaumer, Guido Rüthemann

Gewalt.Macht.Hunger

Schwere Hungerkatastrophen seit 1845

„Niemand müsste hungern, die Vertriebskanäle sind da.“ „Marken töten Menschen.“ In knappen Statements rückt Oliviero Toscani Realitäten ins Blickfeld, die in der heutigen Spaßgesellschaft kaum wahrgenommen werden. Als Werbe-Fotograf für die Firma Benetton platziert er Motive wie Tod oder Leid bewusst und provokativ auf Plakatwänden und versucht, sie der öffentlichen Verdrängung zu entreißen.


Gewalt.Macht.Hunger ist eine systematische Aufarbeitung von Hungerkatastrophen der vergangenen eineinhalb Jahrhunderte und geht keiner angenehmen Geschichte nach. Dies gilt insgesamt für die „Weltchronik der Katastrophen“, als deren Teil dieser Band erscheint.
All das hier dokumentierte Unrecht und Elend darf nicht verdrängt und schon gar nicht vergessen werden. Letzteres gelang gerade bei den schrecklichsten Untaten – solche sind die meisten Hungerkatastrophen – oft erstaunlich lang.
Wo Verhungernden die Kraft für alles fehlte, ließ sich ihr Sterben als Schicksalsschlag verniedlichen. So wurden Unrechtsordnungen und Übeltaten verschleiert, die Hungertod bedingten. Es geschieht noch immer. Das zu erkennen und – öffentlich – aufzuarbeiten, ist notwendig auf dem Weg in Richtung einer hungerfreien Welt, die möglich wäre.


Mit einem Vorwort von Al Imfeld


Josef Nussbaumer, Ao.Univ.Prof. für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Innsbruck (SoWi-Fakultät). Buchveröffentlichungen u.a.: „Die Gewalt der Natur“, „Tragödien“ (edition sandkorn), „Vergessene Zeiten in Tirol. Lesebuch zur Hungergeschichte einer europäischen Region“ (Studienverlag).


Guido Rüthemann, Programmreferent bei KommEnt, Gesellschaft für Kommunikation und Entwicklung in Salzburg. Redaktion verschiedener entwicklungspolitischer Publikationen, u.a. von „Z.B. Textilien“ (Lamuv-Verlag), Mitarbeit bei der Veröffentlichung von J. Nussbaumers „Weltchronik der Katastrophen“.

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