Der Autor führt Gründe dafür an, warum die Standards der nomothetischen Wissenschaften nicht auf das ganze Gebiet der Psychoanalyse angewendet werden können: Psychische Krankheiten sind offensichtlich durch idiosynkratische Sinnkonstruktionen hervorgerufen oder sie manifestieren sich zumindest zum Teil in solchen. Sogenannte Kausalrelationen können nur post-hoc entdeckt werden, weil der Sinn einer Situation für ein Individuum nicht vorausgesagt werden kann. Ein Individuum kann nur als eine Entität begriffen werden, die einer sprachlichen Eigengesetzlichkeit folgend Bedeutung kreiert. Grünbaums Psychoanalysekritik hätte nur dann Gültigkeit, wenn das Bestehen von „absoluter Bedeutung“ – was natürlich einer contradictio in adjecto gleichkommt – bewiesen werden könnte.