Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften 16. Jg., Heft 2, 2005

Historia Magistra Vitae?

Was immer die Leserin, der Leser dieser Zeitschrift in den letzten fünfzehn Jahren hier präsentiert bekam, war meist Resultat komplizierter Prozesse und Aktivitäten, Auseinandersetzungen und Denkbewegungen. Gewöhnlich entfällt eine solche Vorgeschichte zugunsten des Ergebnisses, wenn sie nicht gar unterschlagen wird. In keiner Zeitschrift ist dies anders.

In diesem Fall aber soll die Vorgeschichte Erwähnung finden, ist sie doch so etwas wie eine Minimalvoraussetzung, die Intentionen und den Inhalt dieses Heft angemessen zu verstehen. Die Besonderheit besteht wahrscheinlich darin, dass die beiden Heftherausgeber – sie gehören zwei verschiedenen Generationen an, wenngleich sie möglicherweise beide nicht als ›typische‹ Repräsentanten ihrer Generationen gelten  mögen – über das Thema dieses – nunmehrigen – Heftes immer wieder in Streitgespräche
gerieten, und zwar über einige Jahre hinweg.

Der ältere der beiden, Mikuláš Teich, brachte – ansonsten durchaus konsensual und jedenfalls freundschaftlich geführte – Diskussionen immer wieder an einen Punkt, an dem er implizit oder explizit fordern konnte, Geschichtswissenschaft als Beruf mache es notwendig (und bringe es auch mit sich), Lehren aus der Geschichte zu ziehen, diese Lehren zu vermitteln und/oder in anderen, weiteren Formen in gesellschaftliches Handeln umzusetzen. (Ausgangspunkt solcher Diskussionen konnten unter anderem auch sehr direkt an Kolleginnen und Kollegen gestellte Fragen sein: »Was hast Du/haben Sie aus der Geschichte gelernt?«) Geschichte und Geschichtswissenschaft hätten – so eine der möglichen Verallgemeinerungen – eine zentrale praxis-relevante Komponente, die eingelöst und berücksichtigt werden müsse und ohne die sie lediglich l’art pour l’art bliebe. Kurz, und das war die nächste sich ergebende Frage, könnte die Geschichte – unter anderem – die Veränderung von Gesellschaften zum Guten hin zu beeinflussen?

Der jüngere der beiden, Albert Müller, reagierte in solchen Diskussions-Fällen regelmäßig mit ein wenig Trotz: historia non docet, so seine Rede. Die Geschichte lehre nicht, gerade die Geschichte des 20. Jahrhunderts mache dies unübersehbar deutlich. Historia non docet wäre daher die Gegenthese zum Satz historia magistra vitae, der lediglich eine Art falscher Geschäftsgrundlage für das Gewerbe der Historiker/innen bilde, wenngleich er als eine Art trademark fungiere. Und das emanzipatorische Potential der Geschichtswissenschaft könne ruhig bezweifelt werden, sie habe immer noch hauptsächlich affirmative Funktion. Was man ihr aber abgewinnen könne, wäre – in gewissen Grenzen – ein gewisses intellektuelles Vergnügen – und geriet damit durchaus in eine riskante Nähe zur l’art pour l’art-Position.

So lauteten – stark abgekürzt, und für die Zwecke dieses Editorials noch einmal zugespitzt – diese beiden, offensichtlich unvereinbaren Positionen. Und es war klar, dass keiner der beiden Kontrahenten mit den Ergebnissen solcher Diskussionen und
Debatten zufrieden sein konnte. Tatsächlich handelt sich dabei auch um eine Frage, die mehrere Antworten haben kann, zwischen denen – schon aufgrund ihrer logischen Struktur – nicht klar entschieden werden kann. (Nur die Fragen, die prinzipiell unentscheidbar sind, können wir entscheiden, lautet ein bekannter Satz Heinz von Foersters).

Vor rund einem Jahr, anlässlich einer weiteren Variante dieser Debatte im Umfeld einer Geburtstagsfeier für Mikuláš Teich, entstand nun die Idee, ein Heft der ÖZG diesem Thema zu widmen, gleichsam auch um die Zahl der Perspektiven zu vergrößern. An dieser Stelle nun kann dieses Herausgebervorwort getrost zur Wir-Form übergehen. Unsere simple Überlegung war, den aus der Antike stammenden Satz historia magistra vitae, dessen Rezeptionsgeschichte und Gebrauchsformen ja von Reinhart Kosseleck in einem berühmt gewordenen Artikel ausführlich analysiert worden waren, mit einem Fragezeichen zu versehen. Wir baten Historikerinnen und Historiker, sich mit dieser Frage-als-Überschrift, mit diesem Thema, das implizit oder explizit vielfältig und dauerhaft präsent ist, erneut auseinander zu setzen, dabei die eigene Perspektive einzubringen und nach Möglichkeit auch die Frage zu beantworten, was es denn – auch jeweils individuell – sein könnte, das aus der Geschichte gelernt werden könne. Die Formulierungen des Einladungstextes ließen dabei durchaus Einiges an Interpretationsspielraum. Bei der Auswahl von möglichen Autorinnen
und Autoren achteten wir darauf, dass schon aufgrund ihrer fachlichen Spezialisierungen ein möglichst breites Spektrum an Antworten zu erwarten war. Einige der geplanten und auch schon zugesagten Beiträge kamen bedauerlicherweise nicht zustande. Was nun aber vorliegt, erscheint uns von einigem Interesse und jedenfalls eine weitere Diskussion in einem größeren Zusammenhang stimulierend.

Die britische Historikerin und Kulturwissenschaftlerin Ludmilla Jordanova zerlegt die Frage historia magistra vitae? in einer gleichsam de-konstruktiven Operation in ihre Bestandteile. Aus drei Elementen einer Frage werden drei Figuren (figurae), wie sie uns in den Ikonologien des 17. Und 18. Jahrhunderts entgegentreten. Die Historia gerät so zum »Engel, schreibend auf den Schultern der Zeit«. Der Bilderund Metaphernreichtum der frühen Neuzeit, selbst wiederum in einer viel längeren Tradition stehend, dient Jordanova den semantischen Gehalt der drei Begriffe, die als Emblemata verstanden werden, auszubreiten und ihn in einem Kontext rezenter historischer Praxis neu zu diskutieren, nicht zuletzt im Lichte ihres Buches History in Practice (London 2000). Diese systematische und zugleich assoziativ verfahrende Analyse ergibt erstaunliche Einsichten für historische Forschung, historiographische Präsentation und – noch viel allgemeiner – den ›Gebrauch der Geschichte‹. Jordanova zieht eine scharfe Grenze zwischen dem interpretativen Reichtum der Personifikationen in historia magistra vitae, den sie als anregend und produktiv beschreibt, und der einengenden Redensart von den lessons of history, den Lehren oder gar Lektionen, die die Geschichte eben nur angeblich erteile.

Die Reihe der Beiträge wird mit einer vergleichenden Studie des englischen Althistorikers (Sir) Geoffrey Lloyd fortgesetzt. Die jeweiligen Anfänge der Geschichtsschreibung im alten China und im alten Griechenland – und damit die Anfänge in Ost und West – werden einander gegenübergestellt und dabei nicht nur die unterschiedlichen Funktionen von historiographischen Texten, sondern auch die unterschiedlichen sozialen Positionen und Rollen ihrer Verfasser herausgearbeitet. In China waren die frühen Historiker in Beamten- oder beamtenähnlichen Stellungen, sie handelten im Auftrag des Herrschers, der auch der Adressat ihrer Aufzeichnungen
war. In ihren Texten war nicht bloß Historisches gesammelt, sondern auch weitreichendes allgemeines Wissen aus den unterschiedlichsten Feldern. Die Adressaten griechischer Historiker waren dagegen die Bürger der Polis, und sie produzierten ohne Auftrag für einen Markt. Lloyd hält fest, wie breit zunächst der Begriffsinhalt von historie war. Keineswegs Geschichte war damit gemeint, sondern Forschung und Nachforschung in jedem möglichen Zusammenhang. Auch am chinesischen Beispiel lässt sich inhaltliche Breite und Hybridität der Geschichte konstatieren. Das bedeutende frühe Werk der chinesischen Geschichte, das shiji, das von Lloyd ausführlich analysiert wird, enthält keineswegs nur historische Erzählungen oder Episoden, sondern versammelt insgesamt ›nützliches Wissen‹ für den Herrscher und seine Minister, Astronomie und Astrologie mit eingeschlossen. Lloyd betont aber, dass wir es in beiden Fällen mit den Anfängen systematischer Wahrheitssuche zu tun haben, einer Suche, die gegen gesellschaftliche Konventionen verstoßen und in drastischen Konflikten enden konnte. Nur im griechischen Beispiel jedoch wurde das Problem der ›Wahrheit‹ der Geschichte auch direkt Thema reflexiver Präsentationen.

Der Wiener Wirtschafts- und Sozialhistoriker Michael Mitterauer nähert sich dem Thema über den Weg seiner eigenen wissenschaftlichen Biographie. Die 1969 von Studenten dem jungen, konservativ ausgebildeten Professor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte gestellte Frage »Wozu Geschichte?«, auf die er zunächst keine geeignete Antwort parat hatte, hätten seine weitere Entwicklung nachhaltig geprägt. Mitterauer begann Antworten auf die nunmehr gezielt gestellte Frage nach der Relevanz des eigenen Tuns als Historiker zu suchen, und er fand sie vor allem in der Formulierung neuer Themata sowie in seiner eigenen Praxis der Lehreraus- und -fortbildung sowie der Erwachsenenbildung auf verschiedenen Ebenen, die er auch als Ausgangspunkt für neue Forschungsfragen wählte. Dabei spielten neue Methoden eine bedeutende Rolle: Stand das quantitative Paradigma der historischen Familienforschung zunächst im Vordergrund, trat danach die Oral History hinzu und führte schließlich zur breiten Initiierung und Sammlung popularer Autobiographik. Anreize zur stets neuen Auseinandersetzung mit der Frage der Relevanz bot aber auch der Wunsch nach Abgrenzung von traditionelleren und konservativeren Versionen von Geschichtswissenschaft. Zugleich wandte er sich kritisch gegen die falschen oder verfehlten Identifikationsangebote der Jubiläumsgeschichtsschreibung, im übrigen ganz im Sinne von Eric Hobsbawms »Identity is not enough«. Ideologiekritik und die Analyse erkenntnisleitender Interessen spielen dabei eine zentrale Rolle. Lernen aus der Geschichte könne, so Mitterauer niemals über Identifizierung erfolgen, sondern lediglich durch jenen Lernprozess, den beispielsweise die »genetisch-interpretative Funktion« der Geschichte erlaube: die Analyse von gegenwartsrelevanten Problemen in der Geschichte unter Betonung von Wandel und Kontrast.

Der deutsche Historiker Jürgen Kocka, derzeit auch Präsident des International Committee of Historical Sciences, zeigt sich überrascht, mit dem Thema historia magistra vitae? konfrontiert zu sein, stünden doch derzeit ›Erinnerung‹ und ›Gedächtnis‹
im Zentrum der Diskussion. Folgerichtig unternimmt er es aber, einen Zusammenhang zwischen den Möglichkeiten des Lernens aus der Geschichte und den Möglichkeiten des Gedenkens und Erinnerns zu stiften. Als Beispiel dafür dient ihm der 8. Mai, der Jahrestag der deutschen Kapitulation 1945. Kocka vergleicht die Gedächtnispraktiken in der BRD und der DDR im Zeitverlauf. Die Rede des deutschen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker zum Jahrestag 1985, in der das Moment der Befreiung gegenüber der Interpretation als Zusammenbruch, vor zwanzig Jahren noch von einer Mehrheit getragen, forciert wurde, wird dabei besonders gewürdigt. Die Rede erlaubte unter anderem eine neue Gleichzeitigkeit von Selbstkritik und Selbstbewusstsein, so Kockas These, und sie habe auch noch zwanzig Jahre danach, 2005, erhebliche Wirkung. Kocka benennt die hauptsächlichen Konzeptionen von
Geschichte im Westen, abhängig von unterschiedlichen Erkenntnisinteressen folgendermaßen: (1) Geschichte als Orientierung für die Gegenwart (mit der Implikation Lernen aus der Geschichte); (2) Geschichte als Identitätsstiftung. Die gegenwärtige Konjunktur von Gedächtnis und Erinnerung wird hier zugeschlagen. (3) Geschichte als Bildung und Unterhaltung in der Begegnung mit dem »Anderen«. Die Konjunktur von Museen und Ausstellungen (einschließlich ihrer exotistischen Varianten) lässt sich hier einordnen. Da in den letzten zwanzig Jahren die Varianten (2) und (3) vor der Variante (1) dominiert hätten, wäre das Lernen aus der Geschichte derzeit wenig gefragt. Dennoch – und gleichsam gegen diesen Trend – verweist Kocka auf erfolgreiches Lernen aus der Geschichte. Das deutsche Grundgesetz sei ein Beispiel, oder die europäische Zusammenarbeit.

Der australische Wirtschaftshistoriker Chris Lloyd thematisiert – als einziger in diesem Heft mit solcher Deutlichkeit – die Geschichte der Gesellschaftsformation des Kapitalismus im globalhistorischen Kontext. Er umreißt dabei die Ausbreitung des Kapitalismus seit dem 16. Jahrhundert als eine Geschichte von Kriegen, Katastrophen, gewaltsamer Expansion und brutalem Dominanzstreben. Um diese Präsentation zu unterstützen, erläutert er zunächst sechs Typen von Kriegen, die unter den Bedingungen des Kapitalismus auftreten. Sodann stellt Lloyd die Frage nach der Unausweichlichkeit oder der Kontingenz dieses Prozesses, der – mit einem Braudelschen Terminus – als Prozess langer Dauer verstanden wird. Zurecht weist Lloyd darauf hin, dass ein großer Teil der klassischen Sozialwissenschaften mit einem Paradigma der Linearität operierte. Historischer Wirklichkeit würden aber eher Nichtlinearität, Pfad-Abhängigkeit, Trajektorien, chaotische Prozesse und Brüche entsprechen. Lloyd tritt daher dafür ein, das Konzept der Tiefenzeit, das aus der Paläoontologie stammt, für soziale, historische Prozesse zu adaptieren, um Prozesse von langer Dauer, die das Merkmal der Nichtlinearität aufwiesen, besser erklären zu können. Als Voraussetzung für eine Konzeptualisierung ›sozialer Tiefenzeit‹ nennt Lloyd nun (1) die konsequent systemische Formulierung des Gegenstands der Sozialwissenschaften
und (2) eine Erfassung des Prozesses sozialer Strukturierung (hier scheint Lloyd mehr Giddens als Bourdieu nahe zu stehen.) Und schließlich plädiert er für eine extensive Nutzung von neueren evolutionstheoretischen Ansätzen für die Geschichtswissenschaften. Wozu all dies schwere theoretische Geschütz, dürfen wir fragen. Wir sind nun bei Lloyds zentralem Punkt: historische Prozesse müssen nicht nur idiographisch beschrieben werden, sondern auch (unter Einbeziehung formalwissenschaftlicher Kategorien) erklärt werden, um aus ihnen Lehren ziehen zu können. Der Surplus solcher Anstrengung wäre dann freilich die Prognosefähigkeit
der Geschichte. Lernen aus der Geschichte heißt hier genau genommen, die Zukunft zu wissen. Dies ist ein szientifischer Anspruch an die Geschichte, und sozusagen zwangsläufig plädiert Lloyd für eine Aufhebung der Trennung von Natur- und Geisteswissenschaften.

Peter Schöttler, als Historiker tätig in Paris und Berlin, beschäftigt sich mit der Frage der Lehren der Geschichte und dem Möglichkeiten historischer Prognosen im Spätwerk von Marc Bloch. Schöttler setzt bei der problematischen, ja prekären internationalen Bloch-Rezeption ein: Ein Großteil bestünde darin, Marc Bloch sich jeweils ähnlich zu machen, zu assimilieren. Folgerichtig plädiert Schöttler für eine konsequente Re-Lektüre und unternimmt dies selbst am Beispiel der beiden posthum erschienen Werke Die seltsame Niederlage und Apologie der Geschichtswissenschaften. Zugleich wendet er sich gegen den Mythos, Bloch hätte sich 1940 vom ›unpolitischen Professor‹ zum ›engagierten Historiker‹ gewandelt. In differenzierter Sicht und zahlreiche Quellen mit einbeziehend rekonstruiert Schöttler Blochs szientistische Auffassung von Geschichtswissenschaft, die der Durkheim-Schule nahe stand. Die unvollendet gebliebene Apologie – Bloch wurde 1944 von den Nazis ermordet – weist zwei nicht mehr geschriebene Kapitel auf, die in diesem Zusammenhang von besonderem Interesse sind, eines über die Erklärung in der Geschichtswissenschaft und eines über die Prognosefähigkeit der Geschichtswissenschaft. Bloch mutete der von ihm vertretenen Form von Geschichtswissenschaft zu, allgemeine Gesetze zu formulieren, aufgrund deren sich Prognosen formulieren lassen würden. Aber noch ein weiterer Aspekt ist von großem Interesse: Bloch schien – gerade auch im Antlitz der »seltsamen Niederlage« – aus der Geschichte lernen zu wollen. Er beklagte das Schweigen der Historiker in den 1920er und 1930er Jahren, immerhin wäre die Entwicklung – nicht nur für ihn selbst – bereits abschätzbar gewesen. Und er entschloss sich 1940 zu handeln, sich dem Widerstand anzuschließen, obgleich sich ihm günstige Möglichkeiten zur Emigration geboten hätten. Bemerkenswerterweise tat er dies, nachdem er über die Geschichte nachgedacht hatte; so lässt sich seine Entscheidung als hinzugewonnene Einheit von Theorie und Praxis beschreiben.

Dass von den Beiträgen dieses Heftes keine Lösung der Frage-als-Überschrift historia magistra vitae? im Sinne von ›ja‹ oder ›nein‹ erwartet werden konnte, stand von vornherein fest. Bemerkenswert erscheint nicht nur die Bandbreite der sechs Beiträge, sondern auch der Umstand, dass in Kernfragen der Geschichtswissenschaft unter den Autor/inn/en keineswegs Einigkeit herrscht, ein Umstand, der unterschiedlichen Weltanschauungen geschuldet sein mag.

Zum Schluss dieser einleitenden Bemerkungen wollen wir noch eine vorläufige Lösung des unentscheidbaren Problems einer Antwort auf die Frage historia magistra vitae? anbieten: Die Geschichte lehrt (möglicherweise) nicht, aber wir könnten (möglicherweise) aus ihr lernen. Jedenfalls aber scheint sich zu bestätigen, was Jürgen Kocka in diesem Heft formuliert: Es lohnt sich wieder, über das Verhältnis von Geschichte und Lernen nachzudenken.

Das Forum dieses Heftes enthält zwei Beiträge, die nicht im Zusammenhang mit dem Schwerpunktthema stehen, deswegen aber nicht von geringerem Interesse sind: Mario Wimmer, geht der (zweimaligen) Wiedereinführung des Professorentalars an der Universität Wien kultur- und universitätsgeschichtlich nach. Gertrude Enderle-Burcel beschließt dieses Heft mit einer ausführlichen und kritischen Diskussion einer neuen Aktenedition zu den Beziehungen Österreich-Israel.

Albert Müller (Wien)
Mikuláš Teich (Cambridge)

Inhalte

Ludmilla Jordanova
Angels Writing on the Shoulders of Time?

Geoffrey Lloyd
Geschichten, Annalen, Mythen

Michael Mitterauer
Erfahrungen von Relevanz

Jürgen Kocka
Erinnern – Lernen – Geschichte. Sechzig Jahre nach 1945

Christopher Lloyd
Past, Present, and Future in the Global Expansion of Capitalism: Learning From The Deep and Surface Times of Societal Evolution and the Conjunctures of History

Peter Schöttler
Marc Bloch, die Lehren der Geschichte und die Möglichkeit historischer Prognosen

Mario Wimmer
Unter den Talaren. Bemerkungen zur Wiedereinführung der Amtstracht (1926) und der Einführung des Professorentalars
(1965) an der Universität Wien

Gertrude Enderle-Burcel
»Berichte aus Israel« – Zu Rolf Steiningers Aktenedition

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